Korvette Braunschweig F260

Foto der Korvette Braunschweig F260
Foto: Bundeswehr/Kristina Kolodin

Die Klasse 130, auch Braunschweig-Klasse genannt, ist eine Kriegsschiffklasse der Deutschen Marine. Die bisher fünf Korvetten bilden das 1. Korvettengeschwader im Marinestützpunkt Warnemünde.

Die Hauptaufgaben der Korvetten sind Überwachung und Aufklärung der Überwasserlage sowie Bekämpfung von Zielen auf See und an Land. Die Schiffe verfügen über Sensoren zur Fernmelde- und elektronischen Aufklärung (SIGINT) und zur abbildenden Aufklärung (IMINT). Sekundäre Fähigkeiten der Korvetten sind das Potenzial zum Stören der gegnerischen Kommunikation und der Einsatz als Minenleger.

Die Indienststellung des Typschiffs Braunschweig fand am 16. April 2008 statt. Der Plan zur Beschaffung fünf weiterer Einheiten wurde im Herbst 2016 bekanntgegeben und der Bauvertrag am 12. September 2017 unterzeichnet.

Die Schiffe sind nach deutschen Städten benannt, die ansonsten keine direkte Verbindung zur Marine besitzen. Bis auf Ludwigshafen am Rhein wurden alle Namen bereits zuvor von deutschen Kriegsschiffen geführt. Die Klassenbezeichnung Braunschweig-Klasse wurde erstmals vor über 100 Jahren von Linienschiffen der Kaiserlichen Marine getragen; damals wohlgemerkt nach dem Herzogtum Braunschweig.

F 260 „Braunschweig“, in Dienst gestellt am 16. April 2008
F 261 „Magdeburg“, in Dienst gestellt am 22. September 2008
F 262 „Erfurt“, in Dienst gestellt am 28. Februar 2013
F 263 „Oldenburg“, in Dienst gestellt am 21. Januar 2013
F 264 „Ludwigshafen am Rhein“, in Dienst gestellt am 21. März 2013

Traditionell pflegt der Technikerverein Braunschweig von 1887 e.V. gute Beziehungen zur Bundeswehr. In der langen Garnisonsgeschichte der Stadt Braunschweig waren Soldaten der stationierten Verbände stets gern gesehene Gäste. Die Aufzeichnungen berichten von regelmäßigen gemeinsamen Aktivitäten. Einige Mitglieder des Technikervereins Braunschweig von 1887 e.V. waren z.B. Ehrenkanoniere des Panzerartilleriebataillons 25. Auch die Fregatte Braunschweig (F 225, Köln-Klasse, Dienstzeit 1964 – 1989) wurde wiederholt besucht.

In der Gegenwart ist es für die Mitglieder des Technikervereins Braunschweig von 1887 e.V. weiterhin wichtig, Bindeglied zur Zivilgesellschaft für die Soldatinnen und Soldaten zu sein. Mit Indienststellung der Korvette Braunschweig (F 260) hat der Technikerverein Braunschweig von 1887 e.V. im Sinne einer aktiven und lebendigen Patenschaft aus der Patenstadt Braunschweig einen intensiven Kontakt zum Patenschiff aufgenommen und pflegt diesen.

Während eines Besuchs im UNIFIL Einsatz 2015 hat der Technikerverein Braunschweig von 1887 e.V. eine Patenschaft in der Patenschaft mit der Schiffstechnik begründet. Das alltägliche Engagement umfasst allerdings die Kontaktpflege zur ganzen Besatzung und gemeinsame Aktivitäten und Engagements. Mitglieder des Technikervereins Braunschweig von 1887 e.V. haben u.a. in der Vergangenheit ausscheidenden Zeitsoldaten Arbeitsplätze in der Region Braunschweig vermittelt.

Seit 2015 betreuen Mitglieder des Technikervereins Braunschweig von 1887 e.V. den vom Komitee Braunschweiger Karneval der Besatzung der Korvette BRAUNSCHWEIG zur Verfügung gestellten Motivwagen, so dass dieser auch dann am Schoduvel teilnehmen kann, wenn die Besatzung einsatzbedingt nicht am Karnevalsumzug teilnehmen kann. Inzwischen ist die Betreuung sowie laufende Instandhaltung und Pflege des Motivwagens auf einen Spin-off des Vereins, „Brunswieker Techniker Jecken F260 e.V.“, übergegangen.

Patenschaftsurkunde Korvette
Zum Vergrößern anklicken

Foto: Privat © Technikerverein Braunschweig von 1887 e.V.

Der Technikerverein Braunschweig von 1887 e.V. pflegt den Kontakt zu ehemaligen Angehörigen der Besatzung, den sogenannten „Altlöwen“, – denn „Einmal Löwe immer Löwe“.

Maße:

  • 89,1 m Länge (über alles)
  • 13,3 m Breite
  • 3,4 m Tiefgang
  • 800 t Verdrängung

Antrieb

  • 2 x Dieselmotor
  • 800 kW (20.100 PS) Gesamtleistung
  • 1 x Bugstrahlruder
  • 2 x Propeller
  • mehr als 26 kn Geschwindigkeit

Sensoren

  • 1 x Multifunktionsradar TRS-3D, Reichweite: mehr als 200 km,
    Zielverfolgungskapazität: mehr als 750
  • 1 x EK-System UL 5000 K (Elektronische Aufklärung / Elektronischer Kampf)
  • 2 x Video-Zielverfolgung und -Feuerleitung Mirador
  • 2 x Navigationsradar

Waffen

  • 1 x Hauptgeschütz 76 mm Compact, Reichweite: mehr als 18 km
  • 2 x Maschinenkanone 27 mm MLGMarineleichtgeschütz
  • 4 x schweres Maschinengewehr 12,7 mm
  • 2 x Starter für See-/Landzielflugkörper RBS15 Mk3, Reichweite: mehr als 200 km
  • 2 x Starter für Nahbereichsflugabwehr RIM-116 RAMRolling AirframeMissile
  • 4 x Minenschiene
  • 2 x Täuschkörperwurfanlage MASS

Besatzung

  • Stammcrew: 61
Kommandanten bis 2014:
FKpt Axel HerbstApril 2006 – Februar 2010
KKpt Boris BollowFebruar 2010 – 30. September 2013
KKpt Stefan Böhlicke30. September 2013
Mehrbesatzungskonzept ab 1. Oktober 2014:
KKpt Stefan Böhlicke– 2. Oktober 2015
KKpt / FKpt Ronny Bergner2. Oktober 2015 – 2. Oktober 2019
KKpt / FKpt Christian Heger2. Oktober 2019 – 27. September 2021
KKpt Markus Schwefer27. September 2021 –